Sagen

Sagenhaftes Botnang

Obwohl das Botnanger Wappen einen Keiler zeigt – eine Erinnerung an den Schwarzwildpark, den König Friedrich im Jahr 1815/16 hier angelegt hatte – ist der Kuckuck das Wahrzeichen des Stadtbezirks. Dies geht auf eine Sage zurück, in der die Botnanger vom württembergischen Herzog um ihren Wald gebracht wurden.

Kuckucksbrunnen in Botnang

Ein Ei mit großer Symbolik: der Kuckucksbrunnen in Botnang im Ortszentrum

1914

Folgenschwerer Irrtum

Die Kuckuckssage

Der Herzog von Württemberg ritt einmal durch den Botnanger Wald. Da hörte er einen Kuckuck rufen und hätte ihn auch gerne gesehen. Die Botnanger fingen einen und schenkten ihn dem Herzog.

Nun wollte dieser aber auch gerne das Nest des seltenen Vogels besitzen. Hier war guter Rat teuer, denn bekanntlich legt der Kuckuck seine Eier in fremde Nester. Aber die Botnanger wussen sich zu helfen. Sie schenkten dem Herzog den Wald, denn sie meinten: „Das Nest des Kuckucks ist unser ganzer Wald.“ So hatten die Botnanger ihren schönen Wald hergegeben und sich dafür mit ihrer Gutmütigkeit den Spottnamen „Kuckuck“ eingehandelt.

An Wasser gebaut

Dorf der Wäscher und Bleicher

Schon 1603 wurde den Botnangern bescheinigt, dass sie sich „bisher allein mit dem Waschen und Bleichen nähren und erhalten müssen“. Das quellenreiche Tal bot genügend Wasser und der Wald Holz. Es wurde mit Aschenlauge gewaschen. Holzasche aus Buchenholz wurde mit heißem Wasser angebrüht, gefiltert und dann über die Wäsche gegossen.

Die gelaugte Wäsche wurde gut gespült, auf der Wiese zum Bleichen ausgelegt und immer wieder mit Wasser besprengt. Nach einer Woche wurde sie nochmals gespült und dann zum Trocknen auf die Leine gehängt. Die Wäscher hatten nicht nur die besondere „Botnanger Waschbürste“, sondern auch eigene Bleichrezepte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging das Bleichgeschäft immer mehr zurück.

Wasserlauf in Botnang

Wasser ist in Botnang allgegenwärtig: Vier Bäche haben Leben und Ortsbild geprägt

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